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2.2 Probleme und Hindernisse

Der überwiegende Teil der Ergebnisse psychologischer Forschung ist mit dem berühmten ,,gesunden Menschenverstand`` sofort einzusehen und läßt sich aus der persönlichen Lebenserfahrung sofort nachvollziehen und bestätigen.

Das bedeutet jedoch durchaus nicht, daß diese Erkenntnisse deshalb trivial wären. Vielmehr ist ihr wissenschaftlicher Nachweis Grundlage dafür, mit ihnen als Fakten gezielt umzugehen und sie nutzbringend einzusetzen. Der erste Schritt eines solchen Umgangs besteht darin, sich ein aktives Bewußtsein für die Effekte zu schaffen, so daß man sie in der Handlungsplanung auch aktiv berücksichtigt.

Die Schwierigkeit bei der Anwendung psychologischen Wissens in der Softwaretechnik besteht meist darin, die Effekte quantitativ richtig abzuschätzen, aus den möglichen Auswirkungen die wesentlichen herauszufiltern und diese dann durch Maßnahmen zu unterstützen oder zu bekämpfen, die nicht wieder negative Nebenwirkungen aufgrund anderer psychologischer Effekte haben. Die Intuition ist dabei zwar meist ein recht guter Ratgeber, täuscht aber an manchen Stellen systematisch, wie wir im folgenden sehen werden.



Lutz Prechelt
1999-04-13