wohin gehst du

von nun an machte ich meine sonntagsspaziergänge nicht mehr alleine. ich nahm meinen hund mit.
eines abends erwachte ich aus dem schlaf und fragte mich, wieviel uhr es wäre. natürlich hatte ich keine ahnung. ich griff im dunkeln nach der flasche und entkorkte sie mit den zähnen.
nach einer zeit zupfte ich mich an der nase.
»was willst du?« fragte ich.
»ich gehe noch spazieren«, gab ich zur antwort.
»so spät? wohin gehst du?« wollte ich wissen.
»nicht weit.« ich versuchte es beiläufig zu sagen. aber ich war klug, ich liess mich nicht täuschen. zornig fuhr ich im bett auf: »was soll das heissen, nicht weit? wohin gehst du?«
»ich weiss es nicht.« jetzt war auch ich heftig geworden.
»du bleibst.« meine stimme war ruhig und beherrscht.
»das werden wir sehen«, rief ich zurück.
»du bleibst!« wiederholte ich.
»ich bin gleich wieder da«, versuchte ich einzulenken.
ich sprang aus dem bett. fluchend zog ich meine kleider an.
»zum letzten mal, du bleibst!«
achselzuckend griff ich nach der tür, drehte mich noch einmal um, dann ging ich wortlos aus dem zimmer.