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Es ist angesichts des im letzten Abschnitt erhaltenen Isomorphie-Resultats von Ciesielski naheliegend zu fragen, ob
und
neben
, versehen mit einer Höldermetrik, auch für allgemeinere metrische Räume
gilt. Als erstes wird man dabei natürlich an Teilmengen des
,
, denken. Genau dies haben R. Bonic, J. Frampton und A. Tromba in [5] im Jahre 1969 getan. Da ihre Überlegungen auch für Banachraumwertige Lipschitzfunktionen gelten, wollen auch wir die Räume
und
,
, von Hölderfunktionen, definiert auf einer kompakten Teilmenge
des euklidischen
mit Werten in einem Banachraum
betrachten. Entsprechend sind die Folgenräume
und
definiert, es sei denn es handelt sich um die üblichen Räume reell- oder komplexwertiger Folgen. Um nicht in die Verlegenheit zu kommen, endlichdimensionale Lipschitzräume zu erhalten, sollten unsere Mengen
natürlich stets unendliche Mächtigkeit haben. Wie immer im Endlichdimensionalen ist indes die Wahl der Norm (hier
) unerheblich. Im übrigen sind die Lipschitzräume, wie vereinbart, mit der Lipschitznorm
aus Definition 1.1.1 versehen.
Mit einer Konstruktion, die stark von der speziellen Struktur, sprich der Endlichdimensionalität, des zugrundegelegten Raums
ausgeht, erhalten Bonic, Frampton und Tromba das folgende bemerkenswerte
Bemerkung 2.2.2
Der Beweis dieses Theorems benötigt einen technischen Vorlauf, dessen Ergebnisse wir uns nicht in allen Details zumuten wollen, denn einige Feinheiten sind für sich genommen wenig erhellend und zur Darstellung der Beweisstruktur auch nicht notwendig. Der zugrundeliegende Beweisgedanke ist indes durchaus einer Betrachtung wert und auch relativ leicht nachvollziehbar. Allerdings soll schon an dieser Stelle zugegeben werden, daß er einen Haken enthält, der relativ hartnäckig zu sein scheint. Hierauf wird in dem 1999 erschienenen Buch ``Lipschitz Algebras'' [
52, 3.4] vom bereits bekannten Nik Weaver hingewiesen. Dieser ``improved'' in aller Bescheidenheit den nun folgenden Originalbeweis von Bonic, Frampton und Tromba ``in some minor ways'' (siehe [
52, 3.6]), indem er zum einen Kuben anstelle von Simplexen betrachtet und schließlich den entsprechenden Isomorphismus etwas komplizierter definiert. Ob diese Modifikationen unbedingt nötig sind -- jedenfalls führen sie zu einem wasserdichten Beweis -- oder ob die Schwachstelle im anschließend dargestellten Vorgehen ``schonender'' behoben werden kann, muß hier offen bleiben. Wir werden an der entsprechenden Stelle auf den Knackpunkt, der schon von manch einem übersehen wurde, hinweisen und im Zuge dessen auch etwas auf Weavers verbesserten Ansatz eingehen.
Der Beweis des Theorems wird von Bonic, Frampton und Tromba, und darin besteht die Hauptarbeit, zunächst für das Standardsimplex
, aufgespannt durch eine Orthonormalbasis
des
, geführt. Über ein Halbieren seiner Kanten, bzw. über die Mittelpunkte seiner
-Teilsimplexe, kann man dieses in
Teilsimplexe (bzw. genauer systematisch in sogenannte ``rechts-
-Simplexe'') zerlegen, deren Durchmesser jeweils
ist. Bezeichnet man diese Zerlegung mit
und die Teilsimplexe mit
,
, und setzt dieses Verfahren für jedes der
fort, so erhält man fortgesetzte Zerlegungen
von
mit immer kleiner werdenden Teilsimplexen
,
. Nun sei für
mit
die Menge aller in
auftretenden Kanten
,
, irgendeines
bezeichnet, mit
entsprechend die Menge aller auftretenden Ecken auf dem ``Niveau''
. Und natürlich faßt man zusammen:

und
Für
definiert man noch
als den Mittelpunkt und
und
als die Endpunkte von
und erhält über zwei technische Lemmata das folgende wichtige Teilergebnis.
Lemma 2.2.3
Es gelte für die Funktion
Dann existiert eine eindeutige Fortsetzung von

zu einem Element aus dem Lipschitzraum

Beweis.
[Beweisidee]
Seien

gegeben. Dann gilt

für ein

, und es ist möglich, einen Weg zwischen

und

zu finden, der stückweise entlang der Richtungen der Koordinatenachsen

innerhalb von

verläuft, höchstens 2m ``Ecken'' hat und dessen Länge man, unabhängig von

(!), durch

abschätzen kann (dies ist das eine technische Lemma). Unter Benutzung der Voraussetzung kann man dann eine Konstante

finden, für die
gilt (dafür benötigt man das andere technische Lemma, welches ``Umkehrungen'' gewisser Dreiecksungleichungen liefert, z.B. gilt für nichtnegative reelle

die Ungleichung

. Damit ist

auf

gleichmäßig stetig, besitzt also eine eindeutige stetige Fortsetzung auf den Abschluß von

, und der ist gerade

. Diese Fortsetzung hat natürlich die gleiche Lipschitzkonstante (und das gleiche Supremum) wie

und liegt damit in

.
Jetzt definiert man für
die Folge
, indem man setzt:
für |
(1) |
und
für  |
(2) |
Natürlich fällt diese Definition nicht vom Himmel. Ein kurzer Blick auf (2.1.3) (worin man
durch
ersetzt) genügt, um einzusehen, daß es sich hier um den Versuch handelt, den Isomorphismus von Ciesielski auch für
mit
zu erhalten. Und es könnte sein (siehe Bemerkung 2.2.9), daß man es sich an dieser Stelle zu einfach gemacht hat und die Definition für
``zu schwach'' ist, um die Aussage des folgenden Satzes sicherzustellen. Dennoch soll er hier zusammen mit seinem Beweis zur Diskussion gestellt werden.
Satz 2.2.4
Die Abbildung

ist ein Isomorphismus, unter welchem

als Bild des kleinen Lipschitzraums

auftritt.
Beweis.
[Beweis]
Es ist wie bei Ciesielski offensichtlich, daß

eine wohldefinierte kontrahierende lineare Abbildung ist. Auch die Injektivität von

ist leicht, denn gilt

, so ist

auf

und dann sukzessive

auf

für alle

. Aus der Dichtheit von

in

folgt dann

.
Für die Surjektivität muß man sich wie immer mehr anstrengen, und hierfür war auch der technische Aufwand, der zu Lemma 2.2.3 führte, vonnöten. Zu einer gegebenen Folge
konstruiert man induktiv eine Folge stückweiser linearer Funktionen
von
nach
, indem man
setzt und
sonst linear auf
erweitert. Dies ist bei Simplexen immer möglich. (Mit Quadern statt Simplexen wäre diese Konstruktion denn auch etwas difficiler, siehe Bemerkung 2.2.9.) Bei gegebenem
definiert man auf
zuerst
und dann gewissermaßen als Umkehrung von
(2.2.2)
so daß

auf

definiert ist und auf ganz

durch lineare Fortsetzung auf jedem

erweitert werden kann.
Jetzt wird gezeigt, daß die Folge
gleichmäßig auf
gegen ein (aus diesem Grunde) stetiges
konvergiert. Das gelingt genauso wie bei Ciesielski über eine geometrische Reihe (völlig analog zu den ``Dreiecken''
betrachtet man hier
). Da
auf jedem
linear ist, haben wir zunächst
Die Länge eines jeden

ist beschränkt durch

, so daß
folgt und damit wegen

auf

sogar
Also gilt

, womit aus der Vollständigkeit von

zunächst die Existenz des punktweisen Grenzwerts

in

für

folgt und schließlich auch die Stetigkeit von

(als Funktion von

nach

) gesichert ist. Nach Konstruktion erfüllt

die Gleichungen (
2.2.1) und (
2.2.2), so daß

gilt, wenn

nachgewiesen werden kann. Und hier kommt Lemma
2.2.3 zum Zuge. Sei für

zunächst
Für

gilt aber die Ungleichung
Nun ist es natürlich alles andere als wahr, daß jedes Element von

die Form
![$ [aI,mI]$](img1051.png)
oder
![$ [mI,bI]$](img1052.png)
für ein

hat, aber wäre das der Fall, so könnte man mit dieser Ungleichung nach Bilden des Supremums auf beiden Seiten die Abschätzung
 |
(3) |
gewinnen. Das ist der eingangs schon angekündigte Knackpunkt des Beweises. Wir wollen hier jedoch in Anerkennung der Ideen von Bonic, Frampton und Tromba den Beweisgedanken zu Ende führen, bevor wir in Bemerkung
2.2.9 auf diese Beweislücke gesondert zu sprechen kommen.
Durch Iteration erhalten wir unter Berücksichtigung von
und
aus (2.2.3) nach Definition von
schließlich
d.h. eine Abschätzung unabhängig von

. Damit sind die Voraussetzungen zur Anwendung von Lemma
2.2.3 erfüllt, welches nun

und damit die Surjektivität von

liefert. Die Stetigkeit von

folgt aus dem Satz über die offene Abbildung. (Versucht man, über die obige Ungleichung und die beteiligten Lemmata der Vorüberlegungen eine Abschätzung für die Norm von

zu erhalten, so findet man für

die obere Schranke

, die zumindest im Nenner an schon Dagewesenes erinnert.)
Wieder analog zu Ciesielskis eindimensionalem Fall erkennt man den Isomorphismus zwischen
und
. Zunächst bemerkt man, daß nach Definition
den Raum
in
abbildet. Des weiteren ist das Bild
dicht in
, denn zu
mit
für
ist
für alle
, also
stückweise (genauer: auf jedem
) linear. Insbesondere erfüllt
auf
sogar eine Lipschitzbedingung bezüglich der euklidischen Metrik
und liegt damit nach Satz 1.1.19 erst recht im Hölderraum
.
Bevor wir in Bemerkung 2.2.9 etwas intensiver auf die aufgetauchte Beweislücke eingehen werden, wollen wir zunächst -- unter der Annahme, daß sich der Beweis retten läßt -- noch ein paar nette ``Abfallprodukte'' der obigen Gedankengänge einsammeln. Zieht man im Falle
(d.h.
oder
) die Einheitsvektorbasis von
mittels
zurück in den Raum
, sieht man mit der letzten Überlegung (vergleiche wieder Ciesielski):
Korollar 2.2.5

hat eine unbedingte Basis, die aus stückweise linearen Funktionen besteht.
Abbildungen mit endlichdimensionalem Bild spielen in der Banachraumtheorie (und gewiß nicht nur dort!) eine besondere Rolle (vgl. II.3.6 in [55]). Da wir Banachraum-wertige Lipschitzfunktionen betrachten, können wir auch nach Lipschitzfunktionen mit endlichdimensionalem Bild fragen. So erscheint in diesem Zusammenhang das folgende nebenbei erhaltene Ergebnis recht interessant.
Korollar 2.2.6
Die Funktionen in

mit endlichdimensionalem Bild liegen dicht in

.
Beweis.
[Beweis]
Zu

und

betrachte einfach die im Beweis zum obigen Satz konstruierte Folge

stückweise linearer Funktionen (d.h. insbesondere Funktionen mit endlichdimensionalem Bild).

ist dann eine Nullfolge mit nur endlich vielen nichttrivialen Einträgen, wobei

in

gilt (``Auffüllen weiterer Einträge''), also auch

in

.
Da nach obigen Überlegungen die betrachtete Folge
sogar Lipschitz-stetig bezüglich der euklidischen Norm ist, erhält man gleichzeitig eine (dort schon angekündigte) Verallgemeinerung des Satzes
1.2.7
von Musielak und Semadeni (die später noch weiter verallgemeinert wird).
Bemerkung 2.2.8

kann (mittels linearer Transformation) auch als beliebiges

-Simplex gewählt werden, schließlich auch als endlicher Simplizialkomplex. (Hierfür müßte der Beweis nur durch einen zusätzlichen Index für die Einzelsimplexe ergänzt werden.) Durch Triangulation kann man laut Bonic, Frampton und Tromba das Resultat sogar für kompakte Riemannsche Mannigfaltigkeiten erhalten. Wir werden unten jedoch einen anderen Weg gehen, um die noch ausstehende Behauptung in Theorem
2.2.1 zu beweisen. Durch dieses Resultat werden wir dann in Abschnitt 2.4 mit einem bemerkenswerten Ergebnis von Wulbert Theorem
2.2.1 in seiner schönsten Form erhalten.
Der obige Beweis bricht für

gleich 0 oder

übrigens zusammen. Trotzdem liefert

auch im Falle

analog zu Satz
2.1.1 eine Schauderbasis von

.
Bemerkung 2.2.9
Nun noch ein paar Worte zu der aufgetauchten Lücke im Beweis von Satz
2.2.4. Offenbar wurde von den Verfassern des Beweises -- und nicht nur von diesen -- die banale Tatsache übersehen, daß ein Element von

durchaus die Form
![$ [mI_1,mI_2]$](img1083.png)
für

haben kann. Ja es sind gerade die Elemente dieser Form, und das kann man schon bei der ersten Zerlegung eines Dreiecks einsehen, welche die ``entscheidenden'' neuen Kanten einbringen. Damit wird natürlich die Herleitung einer Ungleichung der Gestalt (
2.2.3) erheblich verkompliziert, wenn nicht unmöglich gemacht. Es ist -- und diese Frage kann hier nicht beantwortet werden -- sogar fraglich, ob mit der vorliegenden Definition von

eine solche überhaupt existieren kann. Denn in dieser Definition ist der obige Fehler schon im Keim angelegt, da sich mit dieser der Wert

als Umkehrung von (
2.2.2) im Beweis von Satz
2.2.4 nur aus ``zwei Quellen'' (nämlich

und

) speist. Glücklicherweise profitieren wir hier von dem eigenartigen Phänomen, daß man es in mathematischen Veröffentlichungen viel öfter mit falschen Beweisen denn mit falschen Aussagen zu tun hat! Ein Blick auf den Ansatz von Weaver in Abschnitt 3.4 seines Buches [
52] zeigt sogar, daß auch der obige Beweis -- es finden sich bei Weaver völlig analoge Abschätzungen -- ``eigentlich richtig'' ist.
Weaver behebt den obigen Mangel, indem er den Würfel
im
einer fortgesetzten Halbierungsmethode unterzieht. Im
-ten Schritt hat er es dann mit neu konstruierten Ecken zu tun, deren Koordinaten sich alle als Brüche mit dem Nenner
schreiben lassen. Ist
die Anzahl all derjenigen Koordinaten einer solchen Ecke
, die sich nicht als Bruch mit dem Nenner
schreiben lassen, so heißen die
Punkte
, die sich aus
durch simultanes Addieren von
zu diesen entsprechenden Koordinaten ergeben, die Quellen von
. Diese sind schon Eckpunkte auf einem ``niedrigeren Niveau''
, so daß man damit in Analogie zu (2.2.2) den Wert eines
durch die Definition
 |
(4) |
für Ecken auf ``höherem Niveau'' festlegen kann, wenn für das erste die Definition in (
2.2.1) übernommen wird. Und dieser feinsinnige Ansatz,

für neue Ecken

als ``normalisierter Unterschied zwischen

und dem Durchschnittswert von

an den Quellen von

'' zu definieren, ist solide genug, um eine zu (
2.2.3) völlig analoge Ungleichung und damit ein beruhigendes Beweisende zu erhalten.
Nach diesen Absicherungen wollen wir für den Rest der Überlegungen zu Theorem 2.2.1 wieder auf den Originalartikel zurückkommen, ohne zu verschweigen, daß auch Weaver in [52, 3.5], und zwar sehr detailliert, die nun dargestellten Gedankengänge für seinen Fall nachvollzogen hat. Mit dem folgenden Resultat von G. Glaeser aus [13, S. 27-33], welches wir hier allgemeiner (der Beweis ist der gleiche) für Banachraum-wertige Funktionen formulieren, machen Bonic, Frampton und Tromba nun den Schritt von einem
-Simplex
zu einer beliebigen kompakten Teilmenge
des
. (Vergleiche mit diesem Vorgehen auch die wesentlich einfachere Beobachtung für den großen Lipschitzraum im Fall
und
in Bemerkung 2.3.6.)
Satz 2.2.10
Sei

eine kompakte Teilmenge des

,

ein

enthaltenes

-Simplex und

ein Banachraum. Dann existiert zu jeder kleinen Lipschitzfunktion auf

,

, mit Werten in

eine (``gutartige'') Fortsetzung zu einer solchen auf

. Genauer: Es gibt eine stetige lineare Injektion
so daß

für jedes

ist.
Damit erhält man jetzt erstaunlich schnell das begehrte Resultat:
Satz 2.2.11
Für unendliche Kompakta

gilt die Isomorphie
Beweis.
[Beweis]
Mit der Restriktionsabbildung

und der Injektion

aus Satz
2.2.10
ist

eine Projektion von

auf einen abgeschlossenen unendlichdimensionalen Unterraum von

, der isomorph zu

ist. Wegen

folgt nun sofort auch

aus der Tatsache, daß

prim ist (siehe 2.a.3. in [
35]: Pe

czynski und seine Dekompositionsmethode!).
Bemerkung 2.2.12
An dieser Stelle wollen wir den Ereignissen, insbesondere Korollar
2.4.6 und Kapitel 3, etwas vorgreifen und darauf hinweisen, daß man aus dem Ergebnis von Satz
2.2.11 auch sofort

schließen kann. Dies wollen wir deshalb tun, um sicher zu gehen, daß die Behauptung auf alle Fälle richtig ist, denn es bietet sich angesichts der obigen Argumentation eine Möglichkeit an, sowohl Satz
2.2.10 als auch Satz
2.2.11 analog für den großen Lipschitzraum skalarwertiger Lipschitzfunktionen und

herzuleiten, die sich bei näherem Hinsehen aber als trugschlüssiger Versuch erweist: Man könnte das Analogon zum Satz von Glaeser in der Anwendung des Fortsetzungssatzes
1.1.20 von McShane sehen (wenn auch für

die Einbettung nicht normgleich wäre).

würde dann mit den gleichen Argumenten wie im Beweis zu Satz
2.2.11 aus der Tatsache, daß

prim ist (vgl. 2.a.7. in [
35]), folgen. Der Haken an dieser Argumentation besteht in dem Umstand, daß die Fortsetzung von McShane nun leider im allgemeinen alles andere als eine lineare Fortsetzungsabbildung liefert. Wie schon zum Beweis von Satz
1.1.20 bemerkt und in Bemerkung
1.1.24 dargestellt, verhalten sich damit unsere Fortsetzungen von Lipschitzfunktionen wie Hahn-Banach-Fortsetzungen. Wir werden übrigens in einem anderen Zusammenhang bei der Betrachtung von Dualräumen von kleinen und großen Lipschitzräumen (im Anschluß an Lemma
4.1.4) auf einen Fall stoßen, in der eine (lineare) Hahn-Banach-Fortsetzungsabbildung auftaucht.
Jetzt seien noch ein paar Worte zu dem allgemeinen Ergebnis (ii) des Theorems 2.2.1 für einen beliebigen Zielbanachraum
gesagt. Dieses erhält man durch Verwendung von Tensorprodukten über den folgenden
Satz 2.2.13
Ist

eine kompakte Teilmenge des

und X ein Banachraum, dann gilt
bezeichnet hierbei das Tensorprodukt, das durch Vervollständigung des algebraischen Tensorprodukts
bezüglich der Norm entsteht, die durch die natürliche Injektion von
in
induziert wird. (Mittels dieser Injektion wird
auf
abgebildet.) Wir wollen jedoch an dieser Stelle nicht weiter auf das Hantieren mit Tensorprodukten eingehen. Es sei hier lediglich festgehalten, daß in den Beweis der Isomorphie (nach einer Anwendung des Satzes von Hahn-Banach) der Satz 2.2.10 und das Korollar 2.2.6 Eingang finden.
Schließlich folgt mit den ``Rechenregeln''
und
mit dem Ergebnis
der
Satz 2.2.14
Es ist

für kompaktes unendliches

in

.
Wegen
(einzusehen mit dem ersten Cantorschen Abzählbarkeitsverfahren) hat man als
Korollar 2.2.15
Ist

isomorph zu

, so auch
Bemerkung 2.2.16
Abschließend sei noch die Behauptung von Bonic, Frampton und Tromba wiedergegeben, daß für einen beliebigen kompakten metrischen Raum

und einen Banachraum

zumindest immer eine Einbettung von

in

existiert, die

in

einbettet. Diese wird folgendermaßen skizziert:
Zu jedem

kann man eine Folge von Paaren

,

, wählen, so daß zu jedem Paar

,

, ein

existiert mit

und

Die Abbildung
sei dann für genügend kleines

die gewünschte Einbettung (modulo Konstanten, die man ja noch in die angegebene Folge einbringen kann). Wie man konkret das

und die Folge der Paare

wählen kann bzw. muß, so daß man das

aus

rekonstruieren kann, d.h. die Abbildung wirklich injektiv wird, bleibt aber unklar. Interessanterweise blieb dies auch J. A. Johnson, zu dessen Arbeiten wir im nächsten Abschnitt kommen werden, schleierhaft. Glücklicherweise konnten seine Zweifel in einer privaten Unterredung mit Professor Frampton ausgeräumt werden. Dieser offenbarte in dem Gespräch einen richtigen Beweis, wofür jener ihm dankte (siehe [
27, S. 177]). Das Bestreben, diesen richtigen Beweis auch zu bekommen, mündete in einen anfangs recht vielversprechenden email-Kontakt mit Frampton, der allerdings dann mit dem Hinweis, daß Tromba schließlich auch noch da sei, im Sande verlief. Tromba seinerseits war offenbar derart indisponiert, daß er erst gar nichts von sich hören ließ. Aus der Behauptung kann man jedenfalls mit Satz 2.a.2. in [
35] schließen, daß

wiederum einen komplementierten Unterraum enthält, der seinerseits isomorph zu

ist. Wir werden einen solchen im folgenden Abschnitt für weitaus allgemeinere metrische Räume

konkret angeben.
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Heiko Berninger
2003-04-25