Die Cleanroom-Technik wurde ab 1980 von Harlan D. Mills bei IBM entwickelt. Ziel der Technik ist die Herstellung von Software mit sehr hoher und zudem quantitativ bekannter Zuverlässigkeit zu günstigen Kosten. Der Name lehnt sich an die Reinräume bei der Chipherstellung an und soll deutlich machen, daß der Schwerpunkt der Technik bei der Fehlervermeidung (im Gegensatz zur Fehlerbeseitigung) liegt.
In Cleanroom werden sowohl bestimmte konkrete Techniken verwendet, die fast den ganzen Software-Lebenszyklus abdecken, als auch eine Reihe von Maßnahmen, die dem Bereich der Software-Prozeßverbesserung zuzuordnen sind.
Die Grundidee von Cleanroom besteht im Einsatz halbformaler und formaler Methoden bei der Systemherstellung und dem Ersetzen von Tests zur Fehlerbeseitigung durch Tests zur Zuverlässigkeitsmessung. Qualitätserzeugung und Qualitätsprüfung werden im Gegensatz zur üblichen Softwareentwicklung auch personell streng getrennt.
Cleanroom eignet sich für den Einsatz mit allen Programmiersprachen und harmoniert mit objekt-orientierten Methoden und CASE. Es zielt hauptsächlich auf die Neuentwicklung von Software, kann aber auch in der Wartung oder im Reengineering eingesetzt werden.